20 Jahre Progresso 20 Jahre Progresso / Mein Progresso

20 Jahre Pro­gres­so – Er­folgs­ge­schich­te einer Ba­sis­bil­dung

Basel/Weggis.- Mitarbeitende ohne Abschluss im Gastgewerbe haben seit 20 Jahren die Möglichkeit, die Basisbildung Progresso zu absolvieren und sich mit dem Zertifikat ihren Berufsweg in verschiedenen Fachbereichen zu ebnen. Die Anfänge von Progresso reichen sogar zurück bis ins Jahr 1993. Ein Rückblick auf eine Erfolgsgeschichte:

Das Gastgewerbe ist traditionell eine Branche, in der auch Ungelernte oder Mitarbeitende ohne Abschluss in der Branche arbeiten, oft über Jahre oder gar Jahrzehnte. Um diesen Umstand zu ändern und möglichst vielen Mitarbeitenden, insbesondere auch Migranten, eine Basisausbildung zu ermöglichen, wurde im Jahr 1993 das Projekt „Förderung gastgewerblicher Mitarbeiter ohne Berufslehrabschluss" durch Weiterbildungslehrgänge (FAM / FESCA) ins Leben gerufen. Dieses wurde im Jahr 2001 umbenannt in ‚Progresso‘. „Seitdem ist das Progresso-Zertifikat ein Türöffner für einen gesicherten Berufsweg im Schweizer Gastgewerbe. Für viele der Absolvierenden ist es das erste Bildungsdokument überhaupt, das diese in den Händen halten, und damit auch von grossem emotionalem Wert“, erklärt Max Züst, Direktor Hotel & Gastro formation Schweiz.

Die Gründungsväter: Heinz Gerig und Peter Meier

Durchgeführt werden die Progresso Lehrgänge seit Beginn von Hotel & Gastro formation Schweiz. Die Idee dazu hatten bereits im Jahr 1993 Heinz Gerig, heute Leiter Basisqualifikation, und Peter Meier, heute Leiter Höhere Berufsbildung. Die beiden können stolz sein, mit ihrem damaligen Wirken bis heute über 3‘000 Absolvierenden einen Start für die berufliche Laufbahn ermöglicht zu haben. „Mit Progresso schaffen wir eine Win-Win-Situation: die Mitarbeitenden können ihre Wissenslücken schliessen und kehren motiviert in die Betriebe zurück. Diese wiederum sparen sich intern die Zeit für die Schulung und erhalten Mitarbeitende, die effizienter und kompetenter sind und beispielsweise im Service das Angebot besser verkaufen“, erklärt Heinz Gerig.

Kostenlos, schweizweit anerkannt, 200 Franken höherer Mindestlohn

Progresso konnte sich in den letzten zwei Jahrzehnten als wegweisende Basisbildung für Mitarbeitende ohne Abschluss im Gastgewerbe etablieren. Auch wenn es ansatzweise vergleichbare Lehrgänge gibt, so unterscheidet sich Progresso unter anderem in vier wichtigen Elementen davon: Die Ausbildung ist dank des L-GAV kostenlos, die Betriebe erhalten eine grosszügige Arbeitsausfallentschädigung, das Progresso-Zertifikat ist schweizweit anerkannt und berechtigt zudem zu 200 Franken mehr Mindestlohn pro Monat.

Erstmals 100 Kurse im 2022

Auch Progresso wurde von der Pandemie nicht verschont: Da der Praxisteil das Herzstück der Ausbildung ist, könnten während des Lockdowns keine Kurse durchgeführt werden. Zudem wollten in den letzten zwei Jahren viele Betriebe nicht auf ihr zuverlässiges Basispersonal verzichten, um den Grundbetrieb aufrecht zu erhalten. Mit viel Engagement ist es Progresso-Fachspezialist Jean Claude Schmocker und seinem Team jedoch gelungen, die Teilnehmerzahlen auf gutem Niveau zu halten. Und er hat grosse Pläne für das kommende Jahr: „Zum ersten Mal in der Geschichte von Progresso schreiben wir über 100 Kurse in einem Jahr aus. So bieten wir den Betrieben und ihren Mitarbeitenden grösstmögliche Flexibilität bei der Kurswahl“, erklärt Jean Claude Schmocker. Hotel & Gastro formation Schweiz geht bei Bedarf sogar noch einen Schritt weiter: Ergänzend zu den offiziellen Kursausschreibungen werden bei Bedarf ab acht Teilnehmenden betriebsinterne und betriebsübergreifende Lehrgänge gemäss individueller Terminvereinbarung durchgeführt. Es wird also alles getan, um den Ausbildungswilligen und ihren Betrieben „Progresso“ zu ermöglichen.

Progresso in Kürze

Die Basisbildung umfasst derzeit drei Kursteile und wird in den Fachbereichen Service, Küche, Hauswirtschaft und Systemgastronomie (letztere nur auf DE und FR) schweizweit angeboten.
Durchgeführt werden die Lehrgänge jeweils in lokalen Einzugsgebieten, wo Potential für eine erfolgreiche Kursdurchführung gegeben ist und welche durch die versierten Fachlehrkräfte gut erreicht werden können. Für die Teilnahme werden eine Anstellung in einem gastronomischen Betrieb sowie Lese- und Schreibkenntnisse in einer der Landessprachen – die vorgängig in einem branchenspezifischen fide-Sprachkurs erworben werden können - vorausgesetzt. Die fünfwöchige praktische und theoretische Ausbildung eröffnet den erfolgreichen Teilnehmenden die Möglichkeit, die verkürzte Grundbildung mit EBA und danach die Berufslehre mit EFZ zu absolvieren.

Weitere Informationen:
www.mein-progresso.ch, www.hotelgastro.ch, www.weiterbildung-inklusive.ch, www.l-gav.ch

2001 - 2021: Die Meilensteine von 20 Jahre Progresso

2001

 • Umbenennung des 1993 gestarteten Projektes „Förderung gastgewerblicher Mitarbeiter ohne Berufslehrabschluss" durch Weiterbildungslehrgänge (FAM / FESCA) in „Progresso“

 • Am 7. Mai 2001 startet der erste Progresso Lehrgang «Küche» im Centre professionnel de GastroValais

2007

 • Am 26. November 2007 startet der erste Progresso Lehrgang «Hauswirtschaft» im Hotel Central-Résidence, Leysin

 • Das Schulungskonzept wird überarbeitet (künftig wird der praktische Fokus auf die Zubereitung des Mittagessens gelegt, das Abendessen entfällt in der Schulung)

 • «Progresso Plus» wird ins Leben gerufen (so hiess damals die verkürzte modulare Ausbildung EBA)

2008

1. Progresso Lehrgang im Tessin (07.01.2008 Kurs 1) in Tenero

1. Progresso Lehrgang Deutsch im Wallis (03.04.2008) in Brig

2010

Das Aus- und Weiterbildungsprojekt des L-GAV startet. Progresso gehört zu den ersten Lehrgängen, der damit finanziell unterstützt wird.

2014

Start Progresso Systemgastronomie (17.3.2014 Kurs 1) in Zürich

2015-2016

Der fide Sprachkurs wird als Test in die Progresso Lehrgänge integriert

2019

Rekordteilnahme mit 625 Teilnehmer in einem Jahr

2020

Am 5. Oktober startet zum ersten Mal ein Progresso Lehrgang « Systemgastronomie» in der Romandie und zwar im Jeunôtel, Lausanne

2021

Alle Progresso-Lehrgänge werden in allen Sprachregionen angeboten (Lausanne VD, Brig & Sion VS, Losone TI, Chur GR, St. Gallen SG, Fahrweid & Zürich & Kilchberg ZH, Baden AG, Liestal BL, Bönigen BE, Emmenbrücke & Luzern LU).

2022

Erstmals werden in einem Jahr über 100 Kurse angeboten